Ortsbegehung in Nussdorf und Hochdorf
(dh) Kürzlich konnte FDP-Vorsitzender Roland Zitzmann eine interessierte Gruppe begrüßen, die der Einladung des Ortsverbandes Vaihingen-Stromberg und der Vaihinger Gemeinderatsfraktion nach Nussdorf gefolgt war. Vor dem KUNSTWERK in der Siemensstraße wurde sie von Bürgermeister Schäfer empfangen, der den Nachmittag vorbereitet hatte. „Jeder Ort hat die übliche Infrastruktur zu zeigen, aber wir in Eberdingen verfügen über zwei Highlights, nämlich das KUNSTWERK in Nussdorf und das Keltenmuseum in Hochdorf“, sagte er nicht ohne Stolz. Hausherr Peter Klein begrüßte die Gäste ebenfalls herzlich und berichtete, wie er als ortsansässiger Unternehmer gemeinsam mit seiner Frau zum Sammeln von Kunst gekommen sei. Heute will er seinem Dorf, in dem viele ehemalige Mitarbeiter seiner Firma (ehem. Rectus) leben und seiner Heimatregion etwas zurückgeben und tut das, indem seine Stiftung Projekte von Vereinen und Schulklassen sowie junge Künstler fördert.
Von der Ausstellung „WELTENträumen“, durch die Sammlungsleiterin Valeria Waibel führte, beeindruckten besonders die alptraumartigen Darstellungen von Michael Wutz, die Irritationen und Spekulationen über die landschaftlichen Formationen hervorriefen. Im Depot berichtete Waibel den staunenden Zuhörern, dass die Privatsammlung zu den 200 weltweit wichtigsten gehört und von dem spannenden Prozess, aus ca. 1900 Werken jeweils die nächste Ausstellung auszuwählen. Diese wird ab 25. Januar 2015 zu sehen sein.
Vor dem Keltenmuseum in Hochdorf trat Bürgermeister Schäfer als Hausherr in Funktion, weil die Gemeinde Eberdingen selbst die Trägerschaft für das 1991 eröffnete Museum übernommen hat. Das bedeutet, dass nach den Landeszuschüssen beim Bau jedes Jahr die Betriebskosten von ca. 120.000 € – 150.000 € geschultert werden müssen. Dazu kommen Renovierungen und Aktualisierungen wie etwa eine neue Didaktik in Deutsch und Englisch vor 3 Jahren für 180.000 €, Maßnahmen zum Brandschutz für 100.000 € oder das neue Roggenstrohdach, um nur einiges zu nennen. Als weiteren Baustein können die Museumsbetreiber nach dem Ausbau des Keltendorfes jetzt den Besuchern ein Cafe gegenüber präsentieren.
Dr. Simone Stork leitet seit 11 Jahren das Museum, das unweit der Fundstelle der Lehrerin Renate Leibfried erbaut wurde und damals für weltweites Aufsehen sorgte. Nachdem mittlerweile weitere Keltengräber geborgen werden konnten, ist sie bestrebt, die Attraktivität ihres Hauses ständig zu erweitern und ein Servicebetrieb für viele Schichten der Bevölkerung zu sein. So sind die Führungen nicht nur in deutsch, englisch und französisch sondern nach Voranmeldung auch in ungarisch, italienisch, rumänisch und plattdeutsch möglich! Vortragsreihen, Museumspädagogik und Veranstaltungen im Freibereich, Sonderausstellungen – für jeden ist etwas Interessantes dabei. Mit einem anschaulichen, humorvollen Vortrag fesselte Dr. Stork ihre Zuhörer, führte sie in die Zeit der Kelten und ließ das Leben des Keltenfürsten an Hand der phantastischen Funde und originalen Nachbildungen lebendig werden. Wer dem Förderverein beitritt (Vorsitzender BM Schäfer), kann sich auf zusätzliche Einladungen und Aktionen freuen.
Beim Abschluss in der Pizzeria „Pfaffenwäldle“ informierten sich die kommunalpolitisch interessierten Liberalen weiter über die Dreiergemeinde. Gespräche über Schulen, Kitas und Ganztagesbetreuung, Nahversorgung, Rathäuser und Feuerwehren sowie ein herzliches Dankeschön rundeten den informativen Nachmittag ab.