Hohe Baukosten durch langwierige Entscheidungsprozesse

Friedrich Haag MdL und FDP-Bundestagskandidat Oliver Martin bei Bauunternehmen Wohnbau Oberriexingen

Um eine erfolgreiche Familiengeschichte, Baukosten, Genehmigungszeiten und Wohnungsnot ging es beim Besuch des FDP Ortsverbandes Vaihingen-Sachsenheim bei der Wohnbau Oberriexingen.

Ortsvorsitzender Jon Buchmüller bedankte sich bei Geschäftsführer Kim Hasenhündl für die Einladung und stellte den FDP-Landtagsabgeordneten Friedrich Haag vor, der wohnungsbaupolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag ist und mit Oliver Martin, FDP-Bundestagskandidat im Wahlkreis Ludwigsburg, gekommen war. Der Vorstand des Ortsverbandes war außerdem durch Roland Zitzmann, Jörg Schabernack und Dagmar Holzberg vertreten.

Seit über 60 Jahren besteht der Familienbetrieb in Oberriexingen, den Geschäftsführer Kim Hasenhündl seit 2012 in 3. Generation leitet. Das Besondere dieses Handwerksbetriebes ist, dass bei den Gebäuden in Massivbauweise alles durch eigene Mitarbeiter geleistet wird: Planung, Bauleitung, Tiefbau, Hochbau, Heizung/Sanitär und Zimmerei arbeiten unter einem Dach oder in der Nachbarschaft.

„Eigentum ist wichtig,“ stellte FDP-Politiker Haag fest, „Ich finde es wichtig, dass sich Vermieter und Mieter auf Augenhöhe begegnen können. Denn Vermieter von Wohnungen sind in der Regel keine Miethaie, sondern möchten das oft als Lebensleistung gebaute Haus für ihre Altersvorsorge nutzen. Man muss bedenken: Mit Überregulierungen, wie der Solardachpflicht auf Landesebene, gehen hohe Kosten einher. Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen, führen dann dazu, dass das Dach gar nicht saniert wird.“

Die Tatsache, dass viele der landeseigenen Wohnungen leer stehen, zeige auch: „Der Staat ist nicht der bessere Bauherr oder Vermieter.“

„Wohnungen können auch nicht schnell genug gebaut werden und sind zu teuer,“ nannte der FDP-Bundestagskandidat Oliver Martin einen anderen Grund der Wohnungsknappheit. „Durch das mit Vorschriften überfrachtete Baurecht dauern die Genehmigungszeiten oft jahrelang,“ erklärte dazu Hasenhündl, „die Bauämter sind überlastet und ersticken in Vorschriften, deswegen sind keine schnellen Entscheidungen möglich. Die Standards müssen vereinfacht und vereinheitlicht werden, in Deutschland und Europa. Bei langen Genehmigungszeiten muss zudem der Bauherr vorfinanzieren.“

Oliver Martin, 58-jähriger Ingenieur und Unternehmer aus Ludwigsburg, stellte klar: „Um sozialen oder preiswerten Wohnungsbau leisten zu können, müssen die Gebäude vereinfacht und mit anderen Standards gebaut werden. Die Anzahl der Autostellplätze sollte der tatsächlichen Notwendigkeit des Standorts angepasst werden, Extras wie überdachte Fahrradabstellplätze und Photovoltaikpflicht gestrichen werden können, Aufzüge in dreigeschossigen Miethäusern entfallen können, um Beispiele zu nennen.“

„Was würde die übersteigerten Preise im Wohnungsbau drücken?“ erkundigte sich die FDP-Delegation bei Hasenhündl. „Wenn wir Innen- vor Außenentwicklung wollen und Baulücken in den Städten nachverdichten wollen, müsste die Stadt in bestimmten Abständen für infrage kommende Gebiete Bebauungspläne neu aufstellen,“ erklärte der Bauunternehmer. „Damit hätten Käufer und Verkäufer Planungssicherheit, könnten Bauherren mit Terminen und Preisen rechnen. Außerdem müsste auf kleiner Fläche mehr in die Höhe gebaut werden können.“

Beim abschließenden Rundgang konnten die Gäste Einblicke in die verschiedenen Abteilungen im Verwaltungsgebäude und auf dem Außengelände nehmen. In einem 2019 erbauten Beratungszentrum werden verschiedene Ausstattungen für die Häuser präsentiert: Fenster, Türen, Dachziegel, Böden und Bäder können hier vor Ort ausgewählt werden. „Familienunternehmen wie hier bieten potenziellen Eigentümern Qualität und Planungssicherheit,“ bestätigte der FDP-Abgeordnete Friedrich Haag, „nun muss die Politik schnellstmöglich bessere Rahmenbedingungen schaffen: Bürokratie abbauen, Genehmigungsprozesse auf den Bauämtern beschleunigen und hohe Abgaben wie die Grunderwerbsteuer senken.“

 

Vaihingen/Enz, 21.01.2025
Dagmar Holzberg

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