Vaihingen (dh) Zum ersten öffentlichen Liberalen Forum im virtuellen Format hatte der Stellvertreter im FDP Ortsverband und Sprecher für Vaihingen, Michael Hannig, eingeladen. Hannig moderierte die lebhafte und offene Diskussion und schlug Themen vor, mit denen sich in letzter Zeit die FDP Gemeinderatsfraktion in Vaihingen intensiv beschäftigt hat. Kürzlich stellte sie eine Anfrage an die Verwaltung zum aktuellen Sachstand beim Glasfaser- Ausbau in den Stadtteilen und Industriegebieten. Der Zweckverband „Kreisbreitband Ludwigsburg“ hatte in einer Pressemitteilung berichtet, dass die Telekom ab 2022 in 24 Kommunen des Landkreises mit dem Ausbau starten würde, darunter auch in Vaihingen.
Von der angespannten Personalsituation in den Kindertageseinrichtungen der Stadt kam das Gespräch sehr schnell auf die allgemein schwierige Lage durch Fachkräftemangel in vielen Bereichen: Erzieherinnen, Pflegekräfte, medizinische Berufe aber auch Handwerker fehlen zunehmend. Wie ein Geschäftsinhaber berichtete, kann in unserem Bereich nicht mal eine Klasse mehr für Auszubildende zur Fleischfachverkäufer/in gebildet werden. Mittelständische Unternehmen finden vor allem auch in den Berufsfeldern Bauplanung und -überwachung sowie Informatik keine Mitarbeiter mehr, bekanntlich vor allem aus demoskopischen Gründen. Die langen Lockdowns seien Auszeiten für viele Jugendliche und Abiturienten gewesen, um die sich nun Schulen, Jugendarbeit und Ehrenamtliche verstärkt kümmern müssten, damit sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen würden. Aus Sicht der Logistikunternehmen berichtete Stadtrat Roland Zitzmann über Engpässe und Anstrengungen, Personal zu gewinnen: „Die FDP Landtagsfraktion fordert seit Langem, ihr Programm der gesetzlicher Regelung für die Eingliederung und Ausbildung von ausländischen Fachkräften umzusetzen“.
Die Stellvertreterin im Ortsverband und Sprecherin für Sachsenheim, Ulrike Laes, berichtete vom Umfeld ihres Arbeitsplatzes bei einer Rundfunkanstalt, dass Aggression und Intoleranz als Folge der Pandemie erschreckend zugenommen haben. Sie kennt Respektlosigkeit und Gewaltandrohungen am Telefon, in den Medien und persönlich. „Es ist eine liberale Aufgabe, die sich feindlich gegenüberstehenden Teile der Gesellschaft wieder zusammenzubringen und zu befrieden“, fordert sie. Diese sozialen Spätfolgen von Corona müsse man im Blick haben. Die Teilnehmer stimmten überein, dass es zu den Grundsätzen der Liberalen gehöre, Respekt und Toleranz vor der Meinung anderer zu zeigen und mit sachlich begründeten Argumenten zu überzeugen. Zum nächsten Liberalen Forum am Donnerstag, den 03. März 2022 werden alle Interessierten herzlich eingeladen, mitzudiskutieren.