Vaihingen (dh) Nach dem Generationenwechsel an der Spitze des FDP-Ortsverbandes Vaihingen-Sachsenheim steht nun abermals eine überraschende Personaländerung an: Nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Stadt Lauda-Königshofen hat der langjährige stellvertretende Vorsitzende der örtlichen Freien Demokraten, Dr. Lukas Braun, seine Position im Ortsverband zur Verfügung gestellt.
„Das neue Amt als Bürgermeister fordert meine ganze Kraft und Überparteilichkeit, weswegen ich mich aus meinen Parteifunktionen im Ortsverband Vaihingen-Sachsenheim und bei den Landesfachausschüssen der FDP Baden-Württemberg umgehend zurückziehen werde“, erklärte Braun. Eine vorübergehende Ausnahme wolle er nur in seiner Funktion als Vorsitzender des FDP-Bundesfachausschusses für Ernährung und Landwirtschaft machen. „Ich habe dem FDP-Bundesvorstand zugesichert, dieses Gremium einstweilen bis Jahresende weiterzuleiten, da im Moment keine geregelte Übergabe möglich wäre. Dann werden wir sehen, ob einer meiner Stellvertreter übernehmen kann“, sagte Braun.
Karl Willig: „Abschied mit lachenden und weinenden Auge“
Der Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes, Kevin Metzger, und der Vorsitzende der FDP-Gruppe im Gemeinderat der Stadt Sachsenheim, Karl Willig, erklärten ihre Glückwünsche und zugleich ihr Bedauern. „Wir haben als FDP-Ortsverband in Vaihingen und in Sachsenheim natürlich immer davon profitiert, dass Lukas Braun als parlamentarischer Berater beim Landtag ein gut funktionierendes Netzwerk an politischen Kontakten hatte. Das wird uns jetzt fehlen“, sagte Metzger. „Ich betrachte diesen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn Lukas Braun wäre nach dem Wahlergebnis von 2019 der erste Nachrücker für einen Gemeinderatssitz in Sachsenheim gewesen und war für mich ein klarer Hoffnungsträger für die Kommunalwahl 2024“, ergänzte Stadtrat Willig.
Auch in Vaihingen, wo Braun mit seiner Frau drei Jahre lang vor dem Umzug nach Sachsenheim wohnte, herrscht Wehmut. Der langjährige Vorsitzende des Ortsverbandes und Vaihinger Stadtrat, Roland Zitzmann, blickte auf eine gute Zusammenarbeit zurück. „Bei meiner Kandidatur zur Landtagswahl 2016 war er eine große Stütze. So wie ich ihn kenne, wird er uns als Privatmensch aber auch bei der kommenden Landtagswahl den ein oder anderen guten Tipp geben“, sagte Zitzmann. Das liebliche Taubertal sei vom Landkreis Ludwigsburg aus schließlich nicht allzu weit entfernt.
Beispiellose Aufholjagd bei der Stichwahl
Nachdem Braun am 15. März bei insgesamt fünf Bewerbern im ersten Wahlgang mit 28,6 Prozent den zweiten Platz belegt und noch deutlich hinter dem christdemokratischen Mitbewerber Georg Wywroll (48,2 Prozent) gelegen hatte, legte der Liberale in der Stichwahl am 29. März eine bespiellose Aufholjagd hin. Er gewann die Bürgermeisterwahl in Lauda-Königshofen schließlich mit 50,1 Prozent und 50 Stimmen Mehrheit. Die Amtseinsetzung in der Stadt mit knapp 15.000 Einwohnern ist für den 3. Mai geplant.