Liberaler Stammtisch
(dh) Die Mitglieder und Freunde der FDP waren beim gut besuchten Stammtisch des Ortsverbandes gespannt, was ihnen der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Hans Ulrich Rülke, zum Thema Schulfrieden in Baden-Württemberg zu berichten hatte. Die FDP-Landtagsfraktion schlägt als Grundlage für einen Schulfrieden ein liberales Schulkonzept vor, das einen Rahmen für einen fairen Wettbewerb in einem vielgliedrigen Schulsystem bietet. Wie Hans-Ulrich Rülke ausführte, haben Eltern, Schüler, Lehrer und die Schulträger den Regierungswechsel 2011 als heftigen Umschwung in der Bildungspolitik erlebt. Der Wunsch nach verlässlichen Rahmenbedingungen unabhängig von der politischen Großwetterlage sei deshalb groß. Nach Auffassung der Liberalen müsse den am Schulleben Beteiligten mehr Freiheit und Eigenverantwortung zugestanden werden. Das heißt, dass das Land in einem auskömmlichen Maß Ressourcen bereitstelle und vor Ort über die Ausgestaltung des Schulfriedens entschieden werde.
Nach den Worten des Ortsvorsitzenden Roland Zitzmann war man sich in der liberalen Runde einig, dieses umfassende Bildungskonzept mitzutragen. So sollen die Verantwortlichen vor Ort insbesondere Haupt- / Werkrealschulen und Realschulen fortführen oder Verbundschulen bilden können. Die von Grün-Rot bevorzugten Gemeinschaftsschulen bekämen Bestandsschutz, erhielten jedoch die gleiche Ausstattung wie alle anderen Schularten. Dazu schlagen die Liberalen ein (virtuelles) Rucksackprinzip vor, nachdem jeder Schüler die Ressourcen mit sich führt.
Zur Zukunft der Grundschulempfehlung sagte Rülke: Zunächst sollte durch Stützkurse versucht werden, die angestiegenen Sitzenbleiberquoten an Realschulen und Gymnasien wieder zu senken. Wenn sich die Situation 5 Jahre nach Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung nicht verbessert habe, scheue sich die FDP-Landtagsfraktion nicht, diese wieder einzuführen. Allerdings sollte dann das letzte Wort die aufnehmende Schule haben.
Weitere Eckpunkte aus dem detaillierten liberalen Konzept für den Schulfrieden sind u.a.: Der Hauptschulabschluss kann von Realschulen nach einer entsprechend fundierten und differenzierten Vorbereitung angeboten werden. Die offene Form der Ganztagsschule wird zusätzlich zur verpflichtend-rhythmisierten Ganztagsschule ins Schulgesetz aufgenommen werden, um den Eltern eine echte Wahlfreiheit zu ermöglichen.