(dh) Kürzlich traf sich in Ensingen vor dem Rathaus Ortsvorsteher Werner Rohloff mit Mitgliedern des FDP Ortsverbandes Vaihingen-Stromberg, FDP Gemeinde- und Kreisräten und interessierten Bürgern. Diese wollten Ensingen besser kennen lernen, Aktuelles erfahren, das Besondere aber auch Probleme des Vaihinger Stadtteils.
Das Besondere ist sicher die schöne Lage unter den Weinbergen und der Eselsburg sowie der alte Ortskern mit Fachwerkhäusern, von denen der Gasthof „Krone“ und die Kelter aus dem 18. Jahrhundert stammen und das eindrucksvolle Rathaus aus dem 19. Jahrhundert. Nach der Begrüßung durch den Fraktionsvorsitzenden Friedrich Wahl informierte der Ortsvorsteher darüber, dass am Rathaus dringende Renovierungsarbeiten an der Fassade und den Fenstern anständen. Die Kelter, für die vor Jahren mehrere Entwicklungspläne diskutiert wurden, die leider keinen Investor fanden, hat die WG gepachtet. Hier ist eine Obstpresse weiterhin in Betrieb.
Nachdem mit der dringend notwendigen Ortsumgehung 1984 und dem Dorfentwicklungsplan von 2005 Fakten geschaffen wurden, musste das Ortszentrum leider einen Rückgang der dort ansässigen Geschäfte hinnehmen. Einige sind jedoch weiterhin im neu gebauten Nettomarkt vertreten, der durch seine zentrale Lage außer Ensingen einen großen Einzugsbereich versorgt.
Eine gute Infrastruktur ist dennoch gegeben. Es gibt weiterhin ein Elektro- und Fernsehgeschäft, zwei Banken, Tierfutter und einen Frisör. Außerdem sind die Ensinger mit einer Arzt- und einer Zahnarztpraxis gut versorgt. Im evangelischen Kindergarten konnte eine Krippengruppe eingerichtet werden.
Die Grundschule hat wie andere auch einen Schülerrückgang zu verzeichnen: Als Frau Rektorin Rohloff vor sechs Jahren in den Ruhestand ging, besuchten noch 120 – 130 Schüler/innen die Grundschule, heute sind es ca. 80. „Die nachfolgenden Schulleiterinnen haben durch eine Kooperation mit der Grundschule Horrheim und den Musikvereinen Ensingen und Horrheim eine Bläserklasse gegründet, die erfolgreich arbeitet und das musikalische Leben bereichert“, berichtete Stadträtin Dagmar Holzberg. Für die Renovierung des Schulhofes sind von der Stadt Vaihingen 80.000 € beschlossen worden. Hier geht es auch um eine rollstuhlgerechte Anbindung des eingeschossigen Gebäudes.
Im weiteren Rundgang erfuhren die Zuhörer, dass Ensingen wie alle Stadtteile über ein reges Vereinsleben verfügt, das vorwiegend in der Forchenwaldhalle stattfindet. Eine Besonderheit ist der Trägerverein, der das Lehrschwimmbecken betreibt. Er gründete sich, als dieses als unrentabel und wegen vieler Mängel geschlossen werden sollte. Heute ist es voll ausgelastet durch die Ensinger und umliegende Grundschulen sowie u.a. durch Seniorengruppen.
Das Gewerbegebiet fällt insgesamt durch die Ansiedlung von kleineren Firmen in gepflegten modernen Gebäuden auf. Ortsvorsteher Rohloff wies allerdings auf das Problem des Erweiterungsbedarfes von Firmen wie Dürrmeier mit oft ortsansässigen Mitarbeitern hin.
Der größte Gewerbebetrieb „Ensinger Mineralheilquellen“ sorgt für sichere Arbeitsplätze und Prosperität im Ort und bringt sich als Familienunternehmen vielfältig in das Ortsleben ein.
Interessiert betraten die Liberalen durch eine Mauerpforte den Alten Friedhof, der 2010 als Grabstätte auslief und mitten im Ortskern liegt. Eine große Grünfläche mit einigen alten Bäumen regte sofort die Fantasie an, was daraus entstehen könnte: z.B. im vorderen Teil eine Ruhezone mit Bänken am Kriegerdenkmal, im hinteren Teil ein Begegnungsplatz für Familien mit Spielgeräten für Kleinkinder. Die gut instand gesetzte Mauer, die vor dem Straßenverkehr bewahrt, ist schon vorhanden. Sicher gibt es im Ortschaftsrat auch bereits Vorschläge für die Gestaltung dieses schönen Platzes.
Natürlich durfte die Frage der Gäste nach einer Erweiterung des Stadtteils durch ein Neubaugebiet nicht fehlen, denn Ensingen verfügt über eine gute Verkehrsanbindung durch die Nähe zum Vaihinger Bahnhof. „Ein kleines Neubaugebiet von ca. 3 ha, das wäre unser Wunsch und unser Bedarf,“ erklärte Ortsvorsteher Rohloff. Es konnte wegen der Verzögerung bei der Verabschiedung des Flächennutzungsplans noch nicht genehmigt werden.
Bei der Nachsitzung in der „Krone“ bedankte sich der Vorsitzende des FDP Ortsverbandes Roland Zitzmann herzlich für die Führung. Es ergaben sich noch angeregte Gespräche, z.B. über Verkehrsprobleme, die Horrheim ebenso wie andere Stadtteile hat. Tempo 30 wäre auf der Kleinglattbacher Straße angebracht – aber hier handelt es sich um eine Kreisstraße. Die Kreuzung Herrenwiesenstraße / Mergenthalerstraße wurde ausgebaut, muss aber bereits nachgebessert werden. An dieser unfallträchtigen Kreuzung wäre sicher ein Ausbau als Kreisel angebracht. Aber hier handelt es sich um die Kreuzung einer Landesstraße mit einer Kreis- und Ortsstraße und damit unterschiedlichen Zuständigkeiten!
Gesprächsthemen waren auch der Ausbau des Häckselplatzes und die Blühenden Wiesen für Bienen und Schmetterlinge am Ortsrand nach Illingen. Und was gibt es nur in Ensingen und in keinem anderen Stadtteil? Ein Kino, turnusmäßig mit zwei Vorstellungen – nachmittags und abends – ehrenamtlich organisiert von Werner Rohloff und seiner Frau Sybille, die für Auswahl der Filme, Werbung, Vorführung und Bestuhlung, also für alles zuständig sind!
Vaihingen, 18.04.2013
Dagmar Holzberg
FDP Ortsverband Vaihingen-Stromberg