Anlässlich einer Veranstaltungsreihe von Frauenverbänden, Volkshochschule und Frauenbeauftragten des Kreistages brachte die VKZ kürzlich eine umfangreiche Recherche und eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema. Das veranlasste den Vorsitzenden des FDP Ortsverbands Vaihingen-Stromberg, Roland Zitzmann, das Thema in einer Vorstandssitzung zu erörtern.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktion Friedrich Wahl hatte er Zahlen ermittelt, die die ausgewogene Zusammenarbeit von Frauen und Männern belegt. „Die FDP braucht keine Quotenregelung, nach unserem liberalen Selbstverständnis benötigen wir Frauen und Männer mit Engagement und Kompetenz für die kommunalpolitische Arbeit,“ stellten sie fest.
Immerhin hat die FDP Vaihingen seit den 1990er Jahren bis heute ausgeglichene Wahllisten und seit 2004 durchgängig je 50% weibliche und männliche Gemeinderatsmitglieder. Im Ortsvorstand vertreten 33% Frauen die fast 40% weiblichen Mitglieder des Ortsverbandes. Im Kreisverband und der Kreistagsfraktion sind die Zahlen ähnlich.
Aber wie bekommt frau Lust darauf, sich bei Themen ihrer Ortschaft einzumischen und wie schafft sie den Spagat der vielen Anforderungen zusammen mit Beruf und Familie?
Die anwesenden Gemeinderätinnen berichteten aus ihren eigenen Erfahrungen. Helga Eberle, Richterin in Stuttgart und seit 1989 im Vaihinger Gemeinderat: „Als ich erstmals 1989 in den Gemeinderat der Stadt Vaihingen gewählt wurde, war meine Tochter 3 ½ Jahre alt. Ohne Unterstützung meines Mannes hätte ich die Zeit für dieses Ehrenamt nicht so viele Jahre bis heute aufbringen können.“ Heute ist sie außerdem langjährige Ortsvorsteherin und Kreisrätin.
Dagmar Holzberg, Schulleiterin i.R., wurde 2009 in den Gemeindrat gewählt: „Nachdem meine Kinder größer wurden, begann ich die Vorstandsarbeit in der Familienbildung e.V. – mein Einstieg ins Ehrenamt. Mein Schwerpunkt lag später mehr auf meiner beruflichen Tätigkeit, aber ehrenamtliche Aufgaben ließen mich nicht mehr los und sind mir bis heute sehr wichtig.“ Auch Margit Fox-Rappold, die von 2004 bis 2009 Gemeinderätin der FDP-Fraktion war, hat sich viele Jahre trotz Familie und Beruf für das Gemeinwohl eingesetzt.
Die liberalen Stadträtinnen machen vor allem jungen Frauen Mut, sich einzubringen: „Jede junge Frau, die sich im Jugendgemeindrat, in ihrem Verein, im Elternbeirat von Kindergarten oder Schule einsetzt, macht positive Erfahrungen. Je nach der Lebens- und Familiensituation kann man diese jederzeit später in der politischer Arbeit einer Partei der Kommune weiterentwickeln.“
Vaihingen, 22.11.2012
Dagmar Holzberg
FDP Ortsverband Vaihingen-Stromberg